Aktionärsrundgang 2023
GAG-Engagement in Chorweiler und im Kölner Norden
Begrüßung/ Einleitung
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
wir begrüßen Sie sehr herzlich zu diesem gemeinsamen Rundgang, bei dem wir Ihnen unser umfangreiches Engagement im Kölner Norden vorstellen. Die Aktionärsfahrt als Informationsformat dürfte einigen von Ihnen noch in Erinnerung sein. Aus Nachhaltigkeitsgründen haben wir uns in diesem Jahr dazu entschlossen, das Format abzuwandeln und daraus einen informativen Spaziergang zu machen. Für den Bereich haben wir uns entschieden, da der Kölner Norden seit einigen Jahren bereits im Mittelpunkt ihres Interesses bei unseren Hauptversammlungen steht. Das Ziel dieses Rundgangs ist das gleiche wie bei Rundfahrten früherer Jahre: Wir wollen Ihnen einen repräsentativen Querschnitt unserer Arbeit, unserer Projekte und unserer Vorhaben präsentieren. Vor Ort wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen und Ihnen vorstellen, wie Gegenwart und Zukunft der GAG im Kölner Norden aussehen. Wir wünschen Ihnen einen interessanten Tag und kurzweilige Informationen bei unserem Aktionärsrundgang 2023.
Herzliche Grüße
Anne Keilholz Kathrin Möller
Modernisierung/ Neubau Osloer Straße
Die Übernahme von rund 1.200 vormals zwangsverwalteten Wohnungen im Zentrum des Stadtteils und ihre umfangreiche Aufwertung ist ein landesweit beachtetes Projekt der GAG. Ziel nach der Übernahme war es zunächst, den Instandhaltungsstau abzubauen und die Bestände an der Florenzer Straße, der Göteborgstraße, der Osloer Straße und der Stockholmer Allee in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen. Begleitend wurden Maßnahmen initiiert, um das Wohnumfeld aufzuwerten und die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Direkt nach der Übernahme wurden die sicherheitsrelevanten Arbeiten in Angriff genommen. Außerdem wird das Wohnumfeld regelmäßig aufgeräumt und Sperrmüll beseitigt.
An der Osloer Straße 3 und 5 begannen dann Ende 2017 die Instandsetzungsarbeiten in den Wohnungen selbst. Dort wurden nach und nach die Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Hauptleitungen der Heizungsstränge ausgetauscht und die Badezimmer erneuert. Die Wohnungen erhielten zudem neue Elektrozuleitungen und Unterverteilungen.
Durch die Änderung der Förderbedingungen des Landes Nordrhein-Westfalen wurde die GAG Anfang 2019 in die Lage versetzt, die ursprüngliche Instandsetzung um eine energetische Modernisierung auszuweiten. An der Osloer Straße wurde damit Anfang 2021 begonnen. Im Zuge der Arbeiten, geplant vom Architekturbüro florczak plan-ing, werden unter anderem die Fenster ausgetauscht, die Fassaden gedämmt und farblich neugestaltet sowie die Heizanlagen optimiert. Die gesamte Modernisierungsmaßnahme in Chorweiler-Mitte wird voraussichtlich bis 2026 andauern.
Ein vorhandenes kleineres Bestandsgebäude an der Osloer Straße 7 wird durch einen siebengeschossigen Neubau mit 28 öffentlich geförderten Wohnungen ersetzt. Darüber hinaus ziehen das Quartierszentrum Chorweiler und der Standort Chorweiler des Kundencenters Nord in diesen Neubau ein. Das Gebäude wird voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt.
Fassaden Stockholmer Allee
Für erstaunte Aufmerksamkeit und neugierige Blicke sorgt die neue Fassadengestaltung an der Stockholmer Allee 11. Ein überlebensgroßes Eichhörnchen turnt dort zwischen riesigen Birkenbäumen herum, hangelt sich an Seilen von Baum zu Baum. Auf dem Rücken hat es einen lachenden Jungen, der einen Riesenspaß an der turbulenten Kletterei zu haben scheint. An den Bäumen befinden sich futuristisch wirkende Baumhäuser, mit Treppenkonstruktionen untereinander verbunden.
Der Gebäudekomplex an der Stockholmer Allee, landläufig auch als „Schlange“ bezeichnet, erlebt gerade eine komplexe Umwandlung. Mit dem Entschluss, die Häuser nicht nur instand zu setzen, sondern energetisch zu modernisieren, hat die GAG auch die Weichen für eine Neugestaltung der Fassaden gestellt. Der alte Waschbeton und die vergilbten Farben an Hauseingängen und Balkonen gehören schon bald der Vergangenheit an. An drei Stellen entlang der Stockholmer Allee knickt der Gebäudekomplex ab und umrahmt von zwei Seiten größere Platzflächen, die so genannten Höfe. Für diese Höfe haben sich die ausführenden Architekten von schultearchitekten verschiedene Themen überlegt, an der sich die farbliche Gestaltung ausrichtet.
An der Stockholmer Allee 11 lautet das Thema „nordisch“. Neben den Birken und dem Eichhörnchen wird das auch durch die Wahl der Farben unterstrichen. Grün ist der vorherrschende Farbton, der einen wahlweise in die Lüneburger Heide oder nach Schweden versetzt. Diese Farbe wird auch an der übrigen Fassade aufgegriffen, etwa an den Fensterlaibungen und den Balkonbrüstungen.
Das Eichhörnchen-Motiv entworfen und auf die Wand gebracht hat die Berliner Künstlergruppe Innerfields. Die hat ihr Talent für aufmerksamkeitsstarke Wandbilder bereits in der GAG-Hauptverwaltung unter Beweis gestellt. Dort hat sie Foyer und Besprechungsräume mit detailreichen Motiven verschönert, die immer noch viele Blicke anziehen. Genauso, wie derzeit in Chorweiler. Und weitere überraschte Blicke werden folgen, denn auch für die übrigen beiden Höfe gibt es bereits Ideen und Überlegungen für die Gestaltung.
Modernisierung Stockholmer Allee
Die Instandsetzungsarbeiten an der Stockholmer Allee und der Göteborgstraße hatten gerade begonnen, als durch die Änderung der Förderbedingungen des Landes Nordrhein-Westfalen eine energetische Modernisierung möglich wurde. Das hatte zunächst zur Folge, dass Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten in dem als „Schlange“ bezeichneten Gebäudekomplex zunächst parallel und an verschiedenen Stellen durchgeführt wurden. Mittlerweile wurden beide Konzepte zusammengeführt, und vor allem an der farblich aufgewerteten Fassade lassen sich die erreichten Fortschritte erkennen.
Nach Abschluss der sicherheitsrelevanten Arbeiten wurden und werden in den Wohnungen die Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Hauptleitungen der Heizungsstränge ausgetauscht und die Badezimmer erneuert. Die Wohnungen erhalten zudem neue Elektrozuleitungen und Unterverteilungen. Im Rahmen der energetischen Modernisierung werden unter anderem die Fenster ausgetauscht, die Fassaden gedämmt und farblich neugestaltet sowie die Heizanlagen optimiert. Außerdem wird das Wohnumfeld regelmäßig aufgeräumt und Sperrmüll beseitigt. Mit dem GAG-Treff in einer Parterre-Wohnung an der Stockholmer Allee wurde zudem ein Treffpunkt für die Mieterinnen und Mieter etabliert, wo regelmäßig unterschiedliche Angebote für Kinder und Familien stattfinden.
Die GAG in Chorweiler-Nord
In den 1980er Jahren war die Situation auf dem Kölner Wohnungsmarkt ähnlich wie heute: Es fehlten Wohnungen, vor allem bezahlbare Wohnungen. Vor diesem Hintergrund waren GAG und Grubo, damals noch zwei eigenständige Unternehmen, an der Erweiterung des Stadtteils Chorweiler in Richtung Norden beteiligt. Auf einem Areal, das von den Straßen Weichselring, Elbeallee und Merianstraße eingefasst wird, entstanden vor allem in den Jahren 1976 bis 1984 mehrgeschossige Wohngebäude der beiden kommunalen Wohnungsbaugesellschaften. Anders als Chorweiler-Mitte mit seinen Hochhäusern wurde in Chorweiler Nord auf eine drei- bis fünfgeschossige Bebauung gesetzt, die den südlichen Teil des Baugebiets prägt. Öffentlich geförderte und freifinanzierte Mietwohnungen bilden hier das Angebot. Im nördlichen Teil des Areals kamen Einfamilienhäuser dazu, was zur Durchmischung des Quartiers beitrug. An der Weserallee, der zentralen Achse im Wohngebiet, befinden sich Geschäfte für den täglichen Bedarf, zudem besteht mit einem S-Bahn-Haltepunkt eine direkte Anbindung an die Kölner Innenstadt. Durch weitere Bautätigkeiten Anfang der 1990er Jahre und vor allem seit 2020 wuchs der GAG-Bestand im Quartier auf mittlerweile mehr als 1.500 Wohnungen an. Mit dem Standort Chorweiler des Kundencenters Nord ist die GAG seit vielen Jahren in Chorweiler-Nord präsent.
Die GAG-GartenClubs
2011 öffnete der erste GAG-GartenClub seine Pforten an der Moldaustraße in Chorweiler. Seitdem treffen sich dort und an vielen weiteren Orten in der Stadt regelmäßig Kinder, Jugendliche und zum Teil auch Erwachsene aus GAG-Siedlungen. Unter der Anleitung von Mitarbeitern des naturpädagogischen Vereins Querwaldein e. V., der bei den GartenClubs Kooperationspartner der GAG ist, ziehen und pflegen sie Obst, Gemüse und Kräuter. Sobald die Früchte reif sind, gibt es dann für alle ein gemeinsames Essen aus der eigenen Ernte. Mitunter erfahren Kinder erst im GartenClub, dass Pommes Frites aus Kartoffeln hergestellt werden. Einige essen hier erstmals bewusst frisches Gemüse. Die Bewirtschaftung ist biologisch orientiert. Dazu gehört auch, dass die Tierwelt in den GartenClubs ihren Platz findet – zum Beispiel durch Insektenhotels und Nistkästen für Vögel. Auf diese Weise lernen die Beteiligten viel über den Umgang mit der Natur, über gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit. Durch die Notwendigkeit kontinuierlicher Pflege der kleinen Gärten werden soziale Kompetenzen wie zum Beispiel Zuverlässigkeit gestärkt, und mit der Ernte bieten die GartenClubs ein konkretes Erfolgserlebnis. Zugleich stärken sie die Identifikation der Teilnehmer mit ihrem Wohnviertel.
2013 hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung sie mit dem Qualitätssiegel „Werkstatt N“ als Projekte mit Vorbildfunktion im öffentlichen Raum gekennzeichnet. 2014 wurden die GartenClubs in den Katalog der Projekte der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ aufgenommen. Außerdem belegten sie im gleichen Jahr den ersten Platz bei der Verleihung des Umweltschutzpreises der Stadt Köln. Im Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“ setzte sich das Projekt GartenClubs Köln gemeinsam mit zwei anderen in einem Kreis von insgesamt 181 Bewerbern aus ganz Deutschland als Sieger durch. Am 9. März 2015 wurde in Berlin der Preis übergeben. „Mein gutes Beispiel“ ist eine Auszeichnung, die seit 2011 jährlich vom Verein Unternehmen für die Region e.V. und von der Bertelsmann Stiftung verliehen wird.
Neubau im Kölner Norden
Sowohl in Chorweiler-Nord als auch in umliegenden Stadtteilen hat die GAG in den vergangenen Jahren mehrere Neubauprojekte begonnen und zum Teil auch schon abgeschlossen. Auch in den kommenden Jahren ist der Kölner Norden der Ort, an dem Kölns größte Vermieterin neuen Wohnraum für die wachsende Metropole Köln schafft. An der Swinestraße sind insgesamt 248 neue Wohnungen, 148 davon öffentlich gefördert, entstanden. Ein Teil der geförderten Wohnungen wurde an Menschen mit Fluchterfahrung vermietet. Dazu kamen zwei Wohngruppen für pflegebedürftige Menschen mit insgesamt 15 Plätzen. Die Bebauung wurde vier- bis sechsgeschossig ausgeführt, Freiräume mit Mietergärten und Spielplätzen sowie Stellplätze oberirdisch und in einer Tiefgarage gehörten ebenfalls zum Entwurf. Zentrales Element des neuen Quartiers ist ein in Ost-West-Richtung verlaufender Anger als öffentliche Grünfläche, der die beiden hofartigen Gebäude im Norden mit der Zeilenbebauung im Süden verbindet. Im Übergang zur östlichen Grünfläche wird dieser Anger durch einen öffentlichen Spielplatz ergänzt. In den Höfen selbst sind die Mietergärten der Erdgeschosswohnungen sowie Gemeinschaftsgärten und Kleinkinderspielplätze angelegt. Die Planung ist das Ergebnis eines Landeswettbewerbes, den das Architekturbüro Querfeldeins aus Dresden im Dezember 2015 gewonnen hat.
An der Ecke Moldaustraße/Merianstraße wurden im vergangenen Jahr die Arbeiten an 85 neuen Wohnungen, davon 39 Appartements für ältere Menschen, und einem Gemeinschaftsraum abgeschlossen. Die vom Architekturbüro Lorber Paul entworfenen Neubauten sind alle öffentlich gefördert. Die Dachflächen wurden mit Photovoltaikanlagen und einer extensiven Dachbegrünung ausgestattet, 48 Stellplätze in einer Tiefgarage komplettieren das Bauvorhaben. Eine Besonderheit ist das elektronische Schließsystem. Die insgesamt vier Eingangstüren, 85 Wohnungstüren, vier Zugänge von der Tiefgarage in die Treppenhäuser sowie 35 Keller- und Technikraumtüren können problemlos auf Knopfdruck geöffnet werden. Mit entsprechenden Zugangsberechtigungen können Mieterinnen und Mieter, die GAG-Hausmeister sowie Dienstleistungsunternehmen gleichermaßen die neue Technik nutzen.
Ein weiteres Wohnquartier wächst im benachbarten Stadtteil Volkhoven/Weiler in die Höhe: die Weiler Höfe. Die GAG errichtet im südlichen Bereich eines rund 63.000 qm großen Plangebiets am Damiansweg 244 neue Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum in Mehrfamilienhäusern. Davon sind etwa 185 öffentlich gefördert. Ein Bauträger ergänzt das Quartier im nördlichen Teil mit rund 130 neuen Einfamilienhäusern. Die Mehrfamilienhäuser der GAG werden drei- bis fünfgeschossig in gestaffelter Bauweise errichtet. Die Dachflächen werden mit Photovoltaikanlagen und einer extensiven Dachbegrünung ausgestattet. Geplant wurden die Gebäude vom Architekturbüro Molestina in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro studio grüngrau, das die differenziert gestalteten Außenanlagen entworfen hat. Verbunden werden die Ein- und Mehrfamilienhäuser durch eine zentrale Grünachse mit integrierten Spielflächen. In Höhe des historischen Georgshofes im Stadtteil entsteht eine neue, viergruppige Kindertagesstätte. Die Erschließung des neuen Wohngebietes erfolgt über den Damiansweg, Parkplätze für die Mehrfamilienhäuser werden in Tiefgaragen untergebracht. Die Fertigstellung der GAG-Wohnungen und der Kindertagesstätte ist für Ende 2023 vorgesehen.
Ein anderes Kooperationsprojekt, diesmal mit der Deutschen Reihenhaus AG, entsteht nur wenige Fahrminuten weiter nördlich in Roggendorf/Thenhoven. Am südöstlichen Rand des Stadtteils, im Bereich Baptiststraße/Berrischstraße, entstehen auf einem rund 100.000 qm großen Areal Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die GAG übernimmt den Geschosswohnungsbau, geplant sind rund 263 Wohnungen, von denen 187 öffentlich gefördert sind, sowie eine viergruppige Kindertagesstätte, ein Gemeinschaftsraum, eine Wohngruppe und insgesamt fünf Tiefgaragen. Die GAG Bebauung erfolgt in zwei Bauabschnitten, die Fertigstellung ist für Ende 2027 vorgesehen.